Chronometer
Was ist ein Chronometer
Wo werden die Werke auf ihre Chronometereigenschaft geprüft?
Uhren können bei speziellen Prüfinstitutionen auf ihre Chronometer-Qualität getestet und zertifiziert werden. Die bekanntesten und renommiertesten Stellen dafür sind:
-
COSC (Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres)
Die COSC ist die wichtigste Prüfstelle in der Schweiz und weltweit bekannt für ihre strengen Tests. Sie prüft mechanische und Quarzuhren auf ihre Ganggenauigkeit unter verschiedenen Bedingungen. Uhren, die den Test bestehen, erhalten das begehrte Chronometer-Zertifikat. -
Glashütte Observatory (Deutschland)
In Deutschland können Uhren im Glashütter Observatorium getestet werden. Diese Prüfungen sind vergleichbar mit denen der COSC, erfüllen jedoch oft nationale Normen. Auch hier wird die Ganggenauigkeit in unterschiedlichen Lagen und Temperaturen geprüft. -
Bureau Officiel des Chronomètres (Besançon, Frankreich)
Das Besançon Observatorium ist eine weitere anerkannte Prüfstelle, die Chronometerzertifikate ausstellt. Die Kriterien sind ähnlich streng wie bei der COSC.
Hersteller können ihre Uhren direkt bei diesen Instituten testen lassen, um das Chronometer-Zertifikat zu erhalten.
Bekannte Chronometer Modelle
Rolex Sonstige
Rolex Uhren: Zeitlose Perfektion und unvergleichliche Präzision Rolex steht weltweit für Luxus, Präzision und Langlebigkeit. Jede Uhr wird mit...
Breitling Sonstige
Breitling Uhrenmodelle: Präzision, Innovation und zeitlose Eleganz Breitling ist weltweit bekannt für seine luxuriösen Uhren, die höchste Präzision...
Rolex Milgauss
Rolex Milgauss antimagnetisch Der Rolex Milgauss ist eine faszinierende Uhr, die nicht nur durch ihr zeitloses Design überzeugt, sondern auch durch...
Rolex GMT Master
Rolex GMT Master und GMT Master IIDie Rolex GMT Master ist eine der bekanntesten Uhrenmodelle von Rolex, die speziell für Vielflieger und Piloten...
Rolex Explorer
Rolex Explorer und Explorer IIDie Rolex Explorer und die Rolex Explorer II sind zwei herausragende Modelle in der Welt der Luxusuhren, die besonders...
Breitling Navitimer
Breitling Fliegeruhr Die Geschichte der Breitling Navitimer reicht bis in die 1950er Jahre zurück. Die Navitimer war und ist eine Ikone unter den...
Breitling Chronomat
Breitling Chronomat – Chronograph Die Geschichte des Breitling Chronomaten ist eng mit der Geschichte der Schweizer Uhrenherstellung und der...
Rolex Submariner
Rolex Submariner TaucheruhrDie Geschichte der Rolex Submariner reicht zurück bis ins Jahr 1953, als Rolex die erste Version dieser legendären...
Die Geschichte des Chronometers
Die Geschichte des Chronometers ist eng mit den Herausforderungen der präzisen Zeitmessung zur Navigation auf See verbunden. Der erste Chronometer wurde von John Harrison, einem englischen Uhrmacher, im 18. Jahrhundert entwickelt. Die Entwicklung war entscheidend für die Lösung des „Längenproblems“, das Seefahrer plagte und die Bestimmung des Längengrads auf hoher See unmöglich machte.
Hintergrund: Das Längenproblem
Im 17. und 18. Jahrhundert war die präzise Navigation auf See eine lebenswichtige Herausforderung. Während die geografische Breite leicht durch den Sonnenstand bestimmbar war, bereitete der Längengrad große Probleme. Ohne genaue Zeitmessung konnten Seefahrer den Längengrad, also ihre Ost-West-Position, nicht zuverlässig bestimmen. Um dieses Problem zu lösen, setzte das britische Parlament 1714 den „Longitude Act“ in Kraft, der eine Belohnung von 20.000 Pfund für eine Methode auslobte, die den Längengrad mit einer Genauigkeit von weniger als einer halben Grad bestimmt.
John Harrisons Durchbruch in der Chronometer Entwicklung
John Harrison begann als junger Zimmermann und Autodidakt in der Uhrmacherei mit der Entwicklung von Präzisionszeitmessern. Zwischen 1730 und 1761 baute Harrison mehrere Prototypen, darunter:
- H1 (1735): Ein großer, robuster, schiffskompatibler Zeitmesser, der jedoch noch nicht den gewünschten Erfolg brachte.
- H2 und H3: Verbesserte Versionen, die jedoch ebenfalls noch nicht den Anforderungen gerecht wurden.
- H4 (1759): Der Durchbruch kam mit dem vierten Modell, der H4, einer vergleichsweise kleinen Taschenuhr. Diese war nicht nur genauer, sondern auch kompakt und konnte die Anforderungen des „Longitude Act“ erfüllen. Auf einer Reise von England nach Jamaika betrug die Abweichung der Uhr nur wenige Sekunden – ein spektakulärer Erfolg.
Harrisons Innovationen
Harrisons Chronometer war revolutionär aufgrund mehrerer technischer Innovationen, darunter:
- Temperaturkompensation: Durch den Einsatz von Bimetallstreifen konnte er die temperaturbedingten Ausdehnungen und Kontraktionen der Uhrmechanik ausgleichen.
- Reibungsreduktion: Harrison nutzte spezielle Lager und Materialien, um die Reibung zu minimieren und somit die Genauigkeit zu erhöhen.
Anerkennung und Einfluss
Trotz der beeindruckenden Leistungen von Harrison zögerte das „Board of Longitude“, ihm den vollen Preis zu gewähren. Erst nach jahrelangen Kämpfen und weiteren Prüfungen erhielt er 1773, im hohen Alter, den größten Teil der Belohnung. Dennoch hatte er mit der H4 die maritime Navigation revolutioniert.
Chronometer – Bedeutung für die moderne Uhrmacherei
Harrisons Chronometer legte den Grundstein für die Entwicklung präziser Uhren. In den darauffolgenden Jahren verbesserten weitere Uhrmacher seine Konstruktionen. Im 19. Jahrhundert wurden marine Chronometer ein Standardwerkzeug in der Navigation und trugen wesentlich zur Sicherheit auf See bei. Der Begriff „Chronometer“ entwickelte sich später zum Qualitätsmerkmal für extrem präzise Uhren.
Harrisons Erfindung markierte nicht nur einen Durchbruch in der Seefahrt, sondern prägte auch die moderne Uhrmacherkunst und die Standards für Präzisionsuhren.